Wirtschaften heißt: „etwas für die Menschen tun.“ Tut die heutige Wirtschaft das noch? Nein, wäre meine Antwort. Warum? Weil sie nur produziert. Sie produziert viel. Viel, das nicht wirklich gebraucht wird.

Mir tut es leid, das zu sagen. Viel zu lange war ich in der Wirtschaft tätig. Viele Jahre, mein ganzes Berufsleben. Jetzt muss ich erkennen, es gibt viel, das da nutzlos produziert wird.

Was heißt nutzlos? Nutzlos ist für mich etwas, wenn es den Menschen nicht wirklich hilft. Es hilft den Menschen nicht, wenn Chemie produziert wird, die die Umwelt verschmutzt. Es hilft den Menschen nicht, wenn Werke Kohlendioxid in Unmengen ausschütten, und damit die Luft verpesten. Es hilft den Menschen nicht, wenn es Konzerne gibt, die ganze Landstriche mit Chemie düngen, und damit die Erde verletzen. Es hilft den Menschen auch nicht, wenn es Menschen gibt, die das auch noch verteidigen, mit dem Hinweis: „das alles muss getan werden.“

Warum? Weil wir Arbeitsplätze brauchen. Ja, das brauchen wir. Wir schaffen mit den kleinen Unternehmen den Großteil der Arbeitsplätze. Auch mit großen Unternehmen tun wir das. Nur, sie bekommen überproportional mehr Unterstützung als die kleinen Unternehmen. Weit überproportional. Warum? Weil, wenn sie mit Arbeitsplätzen winken, dann ist Feuer am Dach. Dann wird getan, was sie wollen.

Sie wollen meist viel. Viel, und halten dann wenig. Was heißt das? Sie kommen und gehen. Dann, wenn sie irgendwo anders ein besseres Angebot bekommen, dann sind sie weg. Sie wollten nicht zur Wertschöpfung eines Landes oder einer Region beitragen, sie wollten vor allem Gewinne machen. Schnell und einfach. Sie bekommen Unterstützungen. Nicht umsonst wird wahrscheinlich das Theater um die Transparenzdatenbank, in der es vor allem um Subventionen geht, so lange gespielt. Wenn das transparent würde, was dort verteilt wird, an wen, dann wäre unter Umständen Feuer am Dach.

Wir kennen das. Wir sind gewohnt zu hören, dass es schwer ist. Schwer ist, in unserem Land ein Unternehmen aufzubauen. Warum? Weil die Steuern so hoch sind. Weil die Steuern, insbesondere die Unternehmenssteuern so hoch sind. Sind sie das? Ja, für die kleinen Unternehmer ja. Für die großen Unternehmen sind sie sehr niedrig. Vergleichsweise zum kleinen Mann, sehr niedrig. Sie können es sich richten, die Großen. Sie haben einen anderen Zugang zu den Ministerien. Sie bekommen Alles. Alles heißt: „Alles.“ Wenn nicht, dann läuft jemand in der Regierung Gefahr, seinen Posten zu verlieren. Dann wird er aufmerksam gemacht, dass Arbeitsplätze gefährdet sind. Dann ist Feuer am Dach. Dann rückt auch unter Umständen der Bundeskanzler aus. Er muss dann tun, als ob etwas geschehen würde, was wichtig ist. Das ist so, weil er ja sagt: „ich bin Alles.“ Alles, was geschieht, landet letztendlich auf meinem Schreibtisch. Das mag sein, aber er hat doch Minister. Nein, er ist gesamtverantwortlich. Das sagen sie, aber ist er es wirklich? Nein, natürlich nicht. Er geht auch, wenn er nichts bringt. Wenn er nicht bringt, was sie wollen. Wir haben Erfahrung damit. Sie sind sehr oft gegangen in der letzten Zeit. Sehr oft, warum? Weil sie nicht geliefert haben. Sie haben nicht geliefert, und können jetzt ausruhen von den Strapazen. Auf Versorgungsposten.

Das habe ich schon geschrieben, das mit den Versorgungsposten. Sie sind etwas Geheimnisvolles. Warum? Wie sie daherkommen, ist geheimnisvoll. Sie sind da, wenn jemand geschmissen wird. Hinausgeschmissen wird. Er kommt dann oft wieder heraus in einer Funktion, die doch etwas sehr anspruchsvoll ist für jemand, der hinausgeschmissen wurde. Ja, das kann sein, aber in diesem Fall handelt es sich um einen gestrandeten Minister oder Bundeskanzler. Er braucht Unterstützung. Was ist dann mit der Unterstützung von denen, die nicht das Privileg haben, wenn sie hinausgeschmissen werden, versorgt zu werden. Ja, mit Brosamen. Das ist möglich, aber mit lukrativen Posten, das ist doch etwas ganz Anderes. Wir haben gesehen, was mit Finanzministern geschehen kann. Sie sind heute wohlbestallte Vorstände in einem Konzern. Einem Konzern, der einer Partei nahesteht. Sie sind immer, fast immer einer Partei nahe stehend die Konzerne, wenn es um solche Posten geht. Dafür sorgt die Partei. Sie braucht das, damit sie Menschen, die sie nicht mehr braucht, versorgen kann.

Mir ist das unverständlich. Führungskräfte die in der Politik nichts mehr bringen, werden versorgt. Was ist das für ein Bild? Ein Bild, das man sich wie folgt vorstellen muss. Jeder im Unternehmen, wohin der Versorgte geht, weiß, dass er auf einem Parteiticket versorgt worden ist. Er ist dort und tut, aber was tut er? Ist er anerkannt. Ist er als Führungskraft anerkannt. Ist er denn nicht einer, der versagt hat. Den man nicht mehr brauchen konnte. Anders ist das mit denjenigen, die ein eigenes – meist ein Beratungsunternehmen – gründen. Sie gründen es, und versuchen, ihre Kontakte auszunutzen. National und international. Schließlich waren sie auch einmal Minister und Bundeskanzler. Das kann man nützen. Das ist doch selbstverständlich. Inwiefern selbstverständlich. Insofern, als er ja niemand auf die Tasche fällt. Niemand auf die Tasche fällt, auch nicht dem Steuerzahler. Das kann auch nicht so gesagt werden. Der Steuerzahler berappt jedenfalls seine Pension. Seine Pensionsansprüche, die er nur nach 4 Jahren im Job geltend machen kann. Das alles müssen wir Steuerzahler bezahlen.

Wir sind auch noch dafür verantwortlich, dass die, die doch einigermaßen viel an Geld verschwendet haben, gut versorgt sind. Kein normaler Bürger kann das verlangen. Er bezieht höchstens Arbeitslosengeld für die Zeit, wo er arbeitslos ist. Dann ist er aus dem System. Der Politiker ist lebenslang mit seiner Pension im System. Wir sind uns einig. Wir sind anders. Die Menschen aus dem Volk. Wir können uns das alles nicht leisten. Leisten, in dem Sinn, dass wir uns etwas zuschanzen lassen können, was wir nicht selbst verdient haben.

Die Pensionisten in unserem Land dürfen nichts dazuverdienen. Warum? Weil sie dann viel Steuern zahlen. Viel mehr, als wenn sie nur ihre Pension bekommen. Sie sind damit draußen. Draußen aus dem System. Sie können nichts mehr arbeiten. Dabei hätten wir viele Pensionisten, die wir sehr gut gebrauchen könnten. Für Vieles. Wir könnten sie dort einsetzen, wo sie einen Beitrag leisten könnten. Einen Beitrag dazu, ihre Erfahrungen weiterzugeben. Es gibt viele Menschen, die das könnten. Nein, das geht nicht. Sie könnten ja jemand einen Posten wegnehmen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Sie wollen nicht mehr das tun, was sie ihr Leben lang getan haben. Leisten und sich anstrengen. Sie wollen nur helfen. Helfen, und damit auch ein Leben haben, das sie ausfüllt. Nein, wir wollen, dass sie aufhören. Aufhören und nichts mehr tun. Sie haben lange genug, getan. Richtig, das stimmt, aber wenn sie wollen, sollte man sie lassen. Das ist aber nicht opportun. Bei Politikern ist das leicht der Fall. Sie dürfen tun. Sie dürfen auch in der Pension ihre Geschäfte weitermachen. Sie haben Kontakte. Sie können es sich richten. Das wäre dann aber nur eine Seite der Medaille. Sie haben noch etwas anderes. Sie haben Privilegien. Das sind Privilegien, wie eigenes Büro oder Chauffeur. Das haben Bundespräsidenten bei uns selbstverständlich. Sie haben es, weil sie ja noch wichtig sind. Wichtig in vielerlei Hinsicht. Sie können noch etwas bewegen. Was bewegen sie denn? Das ist nicht klar, aber sie sind da.

Mir ist das alles zuwider. Immer wieder über die Missstände in unserem Land zu schreiben. Es ist aber notwendig, warum? Weil sonst den Menschen nicht klar wird, wie es um unser Land bestellt ist. Es ist ein wunderbares Land in dem wir wohnen dürfen. Es ist eine sehr tüchtige und arbeitssame Bevölkerung, die alles tut, um dieses Land am Gehen zu halten. Es sind Unternehmer unterwegs, die weltweit Beachtung finden. Es ist Vieles gut, in unserem Land. Aber, das, was bei uns politisch abgeht, das ist nicht mehr zu erklären.

Parteien bestellen. Entlassen. Minister gehen und kommen. Sie sind ohnehin nicht wirklich qualifiziert. Qualifiziert meine ich in folgender Hinsicht:

  • Berufserfahrung im Management und in der Führung von Mitarbeitern.
  • Erfolgreiche Lebensläufe, im Sinn von Erfolgen, die sie vorzuweisen haben.
  • Erfolge, die nicht konstruiert sind, sondern die sie wirklich nachweisbar gehabt haben.
  • Erfolge auch in Menschenführung. Nicht den Boss spielen, sondern eine Führungskraft sein. Eine Führungskraft, die man als solche bezeichnen kann.
  • Nicht eine Führungskraft, die auf irgendeiner Hochschule einmal oder mehrmals einen Kurs über Führung besucht hat.
  • Führungskräfte, die auch dann da sind, wenn es krisenhafte Entwicklungen gibt, und dann zeigen, dass sie wirklich etwas können. Keine Statisten, die nur herunterlesen, was sie tun werden.
  • Keine Führungskräfte die es notwendig haben, ständig Drohungen auszustoßen und mit grimmigem Gesicht durch die Gegend zu rennen.
  • Führungskräfte deren Meinung gesucht ist. Gesucht ist, weil sie etwas zu sagen haben, und auch bewiesen haben, dass sie immer etwas beigetragen haben. Konstruktiv beigetragen haben.

Wir suchen das, und finden nichts. Wir haben sie als Regierung und sehen nicht, was ihre Taten waren, die sie vollbracht haben. Wir können lesen, was sie irgendwann getan haben. Meist in der Partei. Sie sind Parteimitglieder. Sie sind Parteigänger. Ein Parteigänger ist für mich jemand, der tut, was die Partei will. Es ist mir zuwider, das zu sagen, aber wir brauchen Menschen in Österreichs Regierung, die etwas vollbracht haben. Die nachgewiesenermaßen etwas vollbracht haben. Wir haben jede Menge solcher Leute, nur keiner von denen, mit wenigen Ausnahmen, würde sich im Parteiendschungel nach oben dienen, bis er oben ankommt.

Wir sind Österreicher. Österreicher mit Selbstbewusstsein. Das können wir auch haben. Warum? Weil wir zu einem der reichsten Länder in der Welt gehören. Überall sind wir anerkannt. Was heißt das? Wir müssen tüchtige Leute haben, die das bewerkstelligen.

Jetzt die Frage? Warum haben wir diese Leute nicht in der Regierung und überall, wo es darum geht, unser Land zu führen und es aus dem Schlamassel herauszuführen, in das es diese Leute, die jetzt am Ruder sind, gebracht haben.

Mir ist diese Frage wichtig. Warum? Weil sie darüber entscheiden wird, ob wir weiterhin zu den reichsten Ländern der Welt gehören, oder bald in einen Zustand abtauchen, den keiner von uns will. Für unsere Kinder wollen wir das nicht. Für unser Land wollen wir das nicht. Für uns selbst wollen wir das nicht.

Unser Geld, ist unser Geld. Es kann nicht verspielt werden von einigen Wenigen, die das Spiel ohnehin nicht verstehen. Die gegen Spieler, die von den internationalen Finanzkonzernen kommen, reine Statisten sind. Die man zwar hofiert, die man aber überspielt, wo immer es notwendig ist. Und es ist leicht möglich mit Menschen, die keinerlei Erfahrung mit diesen Dingen haben. Es ist ein Witz, wenn wir einfache Studienabgänger Leuten gegenüberstellen, die Erfahrung haben und Ausbildungen haben, von denen diese Leute nur träumen können.

Ich bin erregt. Ja, ich bin erregt, warum? Weil mir unser Land sehr am Herzen liegt, und Menschen, die unser Land riskieren, um ihre Machtspiele spielen zu können, zutiefst zuwider sind. Macht ist schwer auszuhalten. Sie braucht Menschen, die damit umgehen können. Nicht Leichtgewichte, die schon, weil sie einen Titel haben, umfallen, wenn es hart auf hart geht. Das ist mir klar. Das ist so. Solche Menschen gehören nicht in Führungspositionen in unserem Land.

Führung bedeutet: „ich führe.“ Nicht, ich werde geführt. Von Jemand, den wir alle nicht kennen. Das brauchen wir nicht. Das sollten wir nicht zulassen. Österreicher begreift. Das sollten wir nicht zulassen!