Der Mensch kann sein. Er kann sein, was er will. Er ist, was er will. Wenn er das versteht, dann kann ihm wenig geschehen. Er ist dann mit sich im Reinen.

Im Reinen ist ein Mensch mit sich, wenn er tut, was er will. Er tut aber oft nicht, was er will. Er tut, was die Anderen wollen. Das ist heute sehr oft der Fall.

Die Bosse sagen, was geht. Sie spielen die Bosse und sind da. Sie können da sein. Sie tun so, als ob sie die Bosse wären. Sie spielen das Boss-Spiel gerne. Sie sind es.

Sie sind Bosse. Das macht sie aber noch zu nichts Besonderem. Sie wollen, dass jeder sieht, dass sie ein Boss sind. Ein Boss hat ein Verhalten. Ein ganz spezielles Verhalten. Sie sind eher großspurig. Großspurig und tun so, als ob sie etwas Besonderes wären. Sie treten martialisch auf. Sie wollen, dass man sieht, dass sie der Boss sind. Sie sind auch sprachlich immer da. Sie sprechen viel. Sie wollen viel sprechen. Sie wollen immer gehört werden. Wenn es notwendig ist, brüllen sie auch. Sie sind dann erregt. Warum? Weil sie glauben, dass sie nicht gehört werden.

Mit so etwas kann man beeindrucken. Beeindrucken diejenigen, die sich davon beeindrucken lassen. Sie sind dann ruhig. Sie werden still. Sie tun dann, was gewollt wird. Sie widersprechen nicht. Sie sind dann da, und folgen. Sie folgen dem Brüller. Sie tun es, und können dann auch nicht mehr anders. Sie gewöhnen sich an den Brüller. Sie finden jede Menge Ausreden, warum sie dem Brüller folgen. Sie sagen: „er ist halt so.“ Dann sind sie wieder für einige Zeit still. Still, und tun, was gesagt wird.

In ihrem Inneren schaut es natürlich anders aus. Sie sind dann verletzt. Sie sind verletzt und denken, dass es einmal so kommen wird, dass er nicht mehr so tun kann. Er tut aber weiter. Das glauben sie nicht. Das hoffen sie nur. Sie sind dann diejenigen, die immer damit fertig werden müssen.

Sie kommen nach Hause. Sie sind zu Hause, und dort sind sie vielleicht der Boss. Dann müssen diejenigen, die dort sind, darunter leiden, was sie in ihrem Berufsleben erleiden müssen. So dreht sich das Rad. Immer kommen Menschen dran, wenn andere Menschen nicht wertschätzend sind. Wertschätzend sind, und Menschen wie Menschen behandeln.

Mir ist das wichtig. Wichtig, weil ich weiß, was es heißt, wenn die Wertschätzung geht. Dann geht nichts mehr. Dann ist nur noch Willkür angesagt. Dann dürfen Menschen tun, was sie tun wollen. Dann dürfen Bosse sein. Dann sind sie es auch. Der Fisch fängt beim Kopf zu stinken an, sagt der Volksmund. Das stimmt. Nichts ist so wahr, wie das. Wenn die Bosse so sind, dann ist bald aus. Aus, was wir als Menschenwürde betrachten. Menschenwürde ist etwas, das nicht hoch genug einzuschätzen ist. Wenn sie geht, dann geht alles. Dann ist das Land im Chaos. Dann sind die Menschen nur noch etwas, das man hat. Dann können die Bosse tun, was sie wollen. Dann können sie ausleben, was sie sind. Sie sind dann anders. Sie sind dann nur noch Bosse. Bosse, die vorwärts gehen. Die nichts aufhält. Denen niemand widerspricht. Sie stehen dann da. Sie sagen. Sie wollen wissen, dass jeder tut, was sie sagen. Sie verlangen es. Sie sind da, und setzen sich durch. Sie glauben, sie sind im Recht.

Dann geschieht, was jetzt geschieht. Bosse treten auf. Martialisch, wie ich schon sagte. Sie kommen meist im Spalier. Sie sind sich bewusst, dass sie jetzt da sein müssen. Boss spielen müssen. Sie müssen beeindrucken. Sie müssen ernst sein. Sie müssen sagen, was sie wollen. Sie sagen es auch, wenn auch von Zetteln herunterlesend. Zettel, die andere für sie geschrieben haben. Sie sind Bosse, und können sich alles auch aufschreiben lassen, was sie sagen sollen. Sie geben nicht ihre Meinung wieder, sondern sagen, was andere für sie aufschreiben. Sie sind ja nicht dafür zuständig, sich selbst etwas aufzuschreiben. Dazu haben sie Menschen. Menschen, die das können. Sie können es in der Regel nicht. Sie müssen es auch nicht können. Zu ihrer Stellung gehört dazu, dass sie Redenschreiber haben.

Nichts ist mehr so wie es war. Sie waren anders, bevor sie geworden sind, was sie waren. Sie waren zugänglicher. Sie waren etwas zugänglicher, als sie jetzt sind. Die Macht hat sie so gemacht. Sie können mit der Macht nicht umgehen. Sie sind auch noch frech. Sie tun so, als ob sie etwas Besonderes wären. Sie haben jetzt einen Titel. Der Titel macht etwas mit ihnen. Er macht sie größer. Nicht körperlich größer, sondern scheinbar in ihrem Kopf größer. Sie sind jetzt jemand. Das ist es. Sie sind jetzt jemand. Waren sie vorher niemand? Nein, es ist nur so, dass in den Augen der anderen Menschen sie jetzt jemand sind. Jemand, der etwas zu sagen hat.

Sie sagen zwar immer noch meist dasselbe, aber sie haben jetzt eben einen Titel. Eine Stellung, die sie vorher nicht hatten. Sie sind deswegen aber kein anderer Mensch. Sie sind immer noch das, was sie waren. Ein Mensch. Ein Mensch, der tut. Sie tun jetzt aber etwas Besonderes. Es ist nichts Besonderes, aber sie denken, dass es etwas Besonderes ist. Sie glauben, dass sie jemand sind, der Besonders ist. Einer unter den Menschen, der etwas Besonderes ist. Nein, sie sind ein Mensch. Jeder Mensch ist einzigartig. Das ist so, weil jeder Mensch Talente hat, die ihn einzigartig sein lassen. Andere Menschen sind auch einzigartig. Das verkennen die Menschen. Sie sind einzigartig, aber sie sind nichts Besonderes. Etwas Besonderes, in dem Sinn, wie sie es meinen. Sie meinen, sie sind Götter. Götter in Menschengestalt.

Das kann schnell ändern. Ändern, wenn diejenigen, die sich noch göttlicher fühlen, zugreifen. Wenn sie nicht mehr wollen, dass ein Boss Gott spielt. Dann sind sie weg. Dann buckeln sie. Dann sind sie wieder nicht jemand, der ist wie er ist. Dann müssen auch sie buckeln, so, wie sie das von ihren Mitarbeitern wollen. Sie buckeln selbst, und wollen nur, dass diejenigen, die sie führen, auch vor ihnen buckeln. Damit fällt ihnen das Buckeln vor ihren Bossen leichter. Sie sind dann daran gewöhnt, dass alle in ihrer Umgebung buckeln. Das kann sein. Das wäre auch so, wenn es nicht so traurig wäre.

Die Menschheit kann so zugrunde gehen. Sie geht zugrunde, wenn wir von Führungskräften umgeben sind, die nicht sie selbst sind. Die anders sind. Die immer anders sind, wenn andere in ihrer Nähe sind. Sie sind anders, weil sie glauben, anders sein zu müssen. Sie können dann einfach nicht so sein, wie sie sind. Sie spielen etwas. Sie spielen eine Rolle. Tag für Tag spielen sie eine Rolle. Diese Rolle haben sie aber nicht bekommen, sondern sie haben sie sich erworben. Erworben durch etwas. Durch das, was ich als positionsspezifische Macht bezeichne. Das ist eine Macht, die ihnen zukommt, wenn sie eine Position haben. Sie ist nichts Besonderes. Sie meint nur, dass er mehr Verantwortung trägt. Mehr Verantwortung für das Ganze. Er ist kein anderer Mensch. Er hat nur mehr Verantwortung.

Jetzt bin ich dort, worum es mir geht. Das, was ich heute sehe, sind Menschen, die positionsspezifische Macht ausspielen. Sie spielen sie aus, als ob sie Götter wären. Dabei haben sie nur mehr Verantwortung. Verantwortung, die sie aber scheinbar nicht wirklich wahrnehmen können. Sie sind aus meiner Sicht zu weit hinaufgefallen. Zu weit entfernt von dem, was sie sein sollten. Sie spielen Boss, sind aber kein Boss. Das ist das Schlimmste, das ihnen passieren kann. Sie sind etwas, was sie nicht sind. Sie sind überfordert. Überfordert in dem, was sie tun. In der Verantwortung die sie tragen. Sie sind einfach zu weit nach oben gespült worden.

Warum ist das so? Das ist leicht erklärt. Weil ihre Bosse niemand wollen, der besser ist als sie. Das ist meist der Fall, wenn Menschen zu weit nach oben kommen. Dann sind auch ihre Bosse so. Dann wollen sie niemand anders. Niemand anders, der besser ist als sie. Nicht besser ist als sie, ist so zu verstehen: „er soll ihnen nicht gefährlich werden können.“ Warum? Weil er von den Menschen angenommen wird. Diese Bosse, von denen ich spreche, werden nicht von den Menschen angenommen. Sie sind nur Bosse. Bosse die die Menschen akzeptieren müssen. Sie tun, was sie sagen. Sie mögen sie aber nicht. Das ist aber wichtig. Bosse sollte man mögen. Warum? Weil dann Teams entstehen können. Teams, die etwas vorwärtsbringen. Bosse die Boss spielen, können das nicht. Sie können keine Teams bilden. Sie wollen immer im Mittelpunkt stehen. Wir-Gefühl ist für sie etwas Fremdes. Etwas, was sie als nicht notwendig betrachten. Sie müssen meist auch nichts mehr lernen. Sie wissen alles. Sie spielen immer Boss. Ich bin, der ich bin. Der Boss.

Das kann ich jetzt sehen. Die Menschen, die ich jetzt sehe, sind Bosse. Sie tragen Titel. Sie sind nach Außen jemand. Sie fahren dicke Dienstwägen. Sie haben Chauffeure. Sie haben auch einen Stab. Sie haben Stäbe, die für sie alles erledigen. Sie müssen sich um Beziehungen kümmern. Beziehungen, die wichtig sind. Warum? Weil sie wichtig sein könnten für sie. Sie denken, wenn? Sie denken das, und sind schon wieder das, was sie nicht sind. Sie sind nicht sicher. Sie sind nicht sicher, ob ihr Job auch lange genug währt. Sie sind sich dessen nicht sicher, und müssen immer dafür sorgen, dass dann etwas da ist. Warum? Weil wenn sie fallen, dann fallen sie von hoch oben, nach unten. Dann kann sein, was sie nicht denken wollen. Dann sind sie weg. Dann sind sie nicht nur weg von den Pfründen, sondern dann sind sie weg von der Macht.

Macht ist etwas, was sie anders gemacht hat. Sie sind dadurch anders geworden. Sie sind nicht nur anders geworden, sondern sie haben Angst. Angst, dass sich das ändern könnte. Sie tun alles, damit sich das nicht ändert. Sie sind dann auch nicht mehr der, den andere wollen. Sie erinnern sich dann daran, wie er war. Wie er war, als er noch etwas war. Das soll nie geschehen. Das darf nie geschehen.

Die Parteien sind da grob. Sie lassen leicht jemand über die Klinge springen, wenn er nicht bringt, was er bringen muss. Was er bringen muss, damit die Partei an der Macht bleibt. Sie sind dann weg. Weg, das muss nicht unbedingt heißen, sie sind ganz weg, aber sie sind meist nicht mehr gewünscht. Nicht mehr gewünscht, und auch nicht da. Sie können dann irgendwo ihr Dasein fristen. Irgendwo, damit sie versorgt sind. Versorgt sind, und bei der Begegnung mit anderen immer denken müssen, dass sie nur auf einem Versorgungsposten sind. Die Versorgungsposten sind aber wichtig. Warum? Weil sonst keiner mehr tun würde, was die Partei will. Sich aufstellen lassen für etwas. Das sind die Regeln. Ich komme. Ich spiele Boss. Ich will aber versorgt sein. Das kennen wir von vielen Fällen. Sie waren etwas. Sie sind etwas, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht. Sie können sich viel leisten. Warum? Weil die Versorgungsposten gut bezahlt sind. Das ist das Schmerzensgeld für den Verlust der Macht.

Jetzt geht es aber nicht darum, sondern darum, dass die Falschen an der Macht sind. Sie haben Positionen, die sie nie haben dürften. Sie sind da. Sie tun. Sie tun es nicht, wie Menschen es tun, die wissen, dass die Beachtung der Menschenwürde das Wichtigste ist. Sie tun alles so, als ob sie Menschen wären, die über den anderen Menschen stehen. Das ist nicht der Fall. Sie stehen nicht über den Menschen des Volkes. Sie sind ein Mensch wie jeder andere Mensch im Volk.

Mir graut. Mir graut vor den Menschen, die so sind wie sie. Sie können viel erreichen. Sie können erreichen, dass ein Land wie unseres vor die Hunde geht. Das meine ich so. Führungskräfte, die keine Führungskräfte sind, sind gefährlich. Sie sind gefährlich für jedes Unternehmen. Sie sind gefährlich für jedes Land. Sie sind einfach gefährlich, weil sie eine Kultur schaffen, die nicht förderlich ist. Die den Menschen in der Unternehmung und im Land nicht förderlich ist. Sie ist eine Kultur des Schreckens. Eines Schreckens ohne Ende, wenn Führungskräfte lang da sind. Nein, sie müssen gar nicht lang da sein. Sie können in kürzester Zeit Schaden anrichten. Großen Schaden.

Das kann doch nicht sein, dass unser Land unter die Räder kommt. Unter die Räder kommt, weil wir Führungskräfte am Ruder haben, die nicht in der Lage sind, das zu tun, was sie tun müssen. Ihre Verantwortung so wahrzunehmen, wie das menschlich und fachlich notwendig ist. Notwendig ist für das Wohl unseres Landes. Unseres Staates.