Der Bürger ist für sie nur Stimmvieh. Das kann man sagen. Sie sind freundlich zu ihnen. Sie sind freundlich vor den Wahlen. Sie lassen dann etwas springen. Immer vor den Wahlen verteilen sie Geschenke. Sie verteilen sie so generös, dass man glauben könnte, sie wären Heilige. Das sind sie nicht. Sie verteilen sie nur, weil sie glauben, dass sie sich damit die Menschen kaufen können. Das ist aber nicht der Fall. Die Menschen erkennen, dass sie sie nur über den Tisch ziehen wollen. Jedenfalls die meisten Menschen. Sie machen es auch so penetrant offen, dass es widerlich ist. Sie biedern sich an. Sie verteilen ohne Herz. Sie verteilen ja auch das Geld der Bürger. Nicht ihr Geld. Nein, sie verteilen, was sie vorher den Bürgern weggenommen haben. Sie sind so. Sie sind nicht anders als Räuber, die vorher ausrauben, und dann verteilen. Keine Räuber mit Herz, sondern Räuber mit Absicht. Sie wollen mit dem geraubten Geld nicht das Leben der Menschen verbessern, sondern sie wollen nur eines: „wiedergewählt werden.“

Wenn dann geschehen ist, was zu geschehen hatte, dann ist alles anders. Dann gehen sie wieder weiter. Weiter auf ihrem Weg. Er ist klar. Sie wollen weiterhin das tun, was sie tun. Nehmen. Nehmen, und denen geben, die sie dafür bezahlen, dass sie da sind. Sie sind da, und tun, was diejenigen wollen, die sie bezahlen. Nein, damit meine ich nicht, das Gehalt, das sie vom Staat bekommen, sondern das Einkommen, das sie sonst noch haben. Wo haben sie noch sonst Einkommen? Überall. Überall, wo sie auch noch beschäftigt sind. In Aufsichtsräten. In Gremien. Auf Dienstreisen. In Geschäften die sie machen aufgrund ihrer Position. Sie sind da, sie sind überall da, wo es etwas zu kassieren gibt.

Das Volk weiß etwas. Es weiß, dass es so ist. Nicht genau, aber sie können es erahnen, wenn sie manchmal in den Zeitungen lesen, was geschieht. Sie bestimmen auch, was zu geschehen hat. Das lässt sich natürlich auch in Münze umwandeln. Sie sind an Entscheidungen beteiligt. Sie können diese von etwas abhängig machen. Wenn Unternehmen verkauft werden, die dem Staat gehören, sind sie natürlich dabei. Sie sind dann Entscheidungsträger. Wenn dann etwas abfällt, wird doch niemand nein sagen. Abfällt, heißt: „wenn dann eine Provision fällig wird, dann kann diese ja auch auf ein Konto geschickt werden, das niemand kennt.“ Wir glauben das nicht. Aber, wie gesagt, die Papers, von denen ich gesprochen habe, zeigen auf, dass es so sein kann. Sie sind immer dabei, wenn es etwas zu holen gibt.

Jetzt aber zu etwas noch Wichtigerem. Sie sind bekannt dafür, dass sie eitel sind. Eitel darauf bedacht, dass sie nie in etwas verwickelt sind. Sie sind verwickelt, aber sie können es sich richten. Sie kennen Menschen, die alles für sie erledigen. Anwälte und Spindoktoren. Die einen sind rechtlich äußerst versiert, die anderen schreiben ihre Reden. Sie sind Spezialisten. Spezialisten für alles. Bestens bezahlt natürlich. Sie können ja gut bezahlt werden, weil es nicht ihr Geld ist, das sie ausgeben, sondern das Geld der Steuerzahler. Sie können alles verlangen, wenn sie tun, was von ihnen verlangt wird. Sie sind Treuhänder. Sie sind Alles. Sie sind gefinkelt. Sie kennen alle Winkelzüge, die man kennen muss. Sie sind auch in Steuerangelegenheiten sehr versiert. Wege, wie man Steuern umgehen kann, sind ihnen bekannt. Sie leben davon, dass sie sie finden. Sie finden sie, dafür ist garantiert.

Das heißt: „sie sind sakrosankt, solange sie nicht jemand in die Quere kommen.“ Was heißt das? Das heißt, sie können tun, was sie wollen, solange sie tun, was die wollen, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind. Sie sind dann anders. Sie sind anders, weil sie plötzlich über Mittel verfügen, über die sie noch nie verfügt haben. Sie können damit oft nicht umgehen. Sie sind Avancen zugänglich, die ihnen Möglichkeiten eröffnen, von denen sie nicht einmal haben träumen können.

Das alles ist möglich. Es ist aber auch so, dass es anders sein kann. Es gibt Menschen, die sich nicht kaufen lassen. Sie sind Gott sei Dank viele. Viel mehr, als wir glauben. Sie sind aber zu schwach. Warum? Weil sie zuschauen müssen, was geschieht. Sie haben schließlich auch Familien. Sie haben auch jemand zu versorgen. Sie haben auch Kredite zurückzuzahlen. Sie müssen auch von etwas leben. Das ist schwer, auch wenn sie pragmatisiert sind in der Regel. Beamte sind pragmatisiert, das schützt sie aber nicht, wenn sie nicht tun, was man will. Man sind die, die alles wollen können. Sie sitzen da. Sie sind die Herren. Sie entlassen Menschen nicht. Sie setzen sie nur ab. Sie lassen sie mit vollem Gehalt spazieren gehen. Sie spazieren mit Geldern, die die Steuerzahler berappen müssen, weil jemand nicht mehr will, dass sie da sind.

Das Spiel ist klar. Das muss jedem klar sein. Es geht nur ums Geld. Geld, und immer wieder nur Geld. Geld, das sie zur Verfügung haben, weil die Menschen, das Volk, ihnen das Geld überlässt.

Mir ist das alles nicht klar. Warum das Volk sich das alles gefallen lässt. Das Volk weiß, dass es betrogen und belogen wird. Zuviel kommt doch noch ans Tageslicht. Das Volk glaubt aber, dass es nichts tun kann. Es glaubt das, und die Menschen tun nichts. Warum? Weil sie glauben, dass es keine Alternativen gibt. Alternativen zu einem Weg, den wir in unserem Land gehen.

Wir haben genug. Könnte das Volk sagen. Wir haben genug von all dem. Das kann sein. Es ist aber schwer. Schwer warum? Weil niemand im Volk glaubt, dass es Alternativen gibt. Alternativen zu einem System, das wir haben. Wir haben sie, wir denken nur nicht daran, sie zu überlegen. Wir glauben, dass eine Demokratie kostet. Ja, das tut sie, aber nicht so viel. So viel über unendlich viele Umwege. Ich habe beschrieben, was sein kann. Es kann also davon ausgegangen werden, dass uns diese Art zu regieren viel mehr kostet, als wir uns jemals vorstellen können. Wir haben noch nie einen Budgetüberschuss erzielt. Wir haben noch nie weniger ausgegeben, als wir eingenommen haben in den letzten fast 70 Jahren, seit die Republik besteht. Das kann sein. Dass am Anfang mehr Geld aufzunehmen war, um wieder aufzubauen, was der Krieg zerstört hatte. Aber dass jetzt noch immer, nachdem die Wirtschaft brummt, die Steuereinnahmen jedes Jahr horrende Beträge einspielen, immer noch Schulden gemacht werden, ist nicht erklärbar. Es ist nicht erklärbar, und wird auch nicht erklärt. Es gibt keine Transparenz. Nein, es gibt sie, aber nur eine, die sie wollen. Wo die Gelder wirklich hinfließen, das weiß niemand.

Das kann doch nicht sein. Jede Firma muss aufzeigen, wohin das Geld fließt, das sie einnehmen. Jede Firma weiß auch genau, was sie wo verdienen, und wo sie Geld verlieren. Das wäre gut zu wissen. Wo wir im Staat so horrend viel Geld verlieren, dass wir Jahr für Jahr wieder Schulden machen müssen. Allein in den letzten zwei Jahren über 40 Milliarden EURO mehr. Das kann doch nicht sein. Es kann doch nicht sein, dass jemand einfach beschließt, dass wieder mehr als 10 %-Punkte mehr Schulden gemacht werden, wie wir vorher schon hatten. Das können sie aber tun. Sie machen schnell ein Gesetz – ein sogenanntes Budgetüberschreitungsgesetz – das sie kurzfristig im Parlament durchpeitschen, und schon ist geschehen, was geschehen soll. Warum? Weil sie es wollen. Sie wollen verteilen. Verteilen, um tun zu können, was sie wollen. Sie wollen diejenigen befriedigen, die sie finanzieren. Sie finanzieren sie, und wollen einen Return. Der Return ist groß. Das ist sicher. Ein Return ist die Verzinsung, die man erreicht, wenn man investiert. Die, die in den Staat investieren, bekommen immer einen sehr hohen Return. Das ist sicher.

Dazu kommen die Banken. Sie finanzieren alles gerne. Sie finanzieren es, und wissen, sie können nichts verlieren. Sie haben ein sehr kleines Risiko. Sie können Gelder vergeben. Sie geben Geld gerne an den Staat, weil das Risiko viel kleiner ist, als wenn sie Geld an einzelne Bürger geben. Warum? Weil das, was der Staat aufnimmt, ohnehin von all seinen Bürgern gedeckt ist. Gedeckt ist, und im Fall der Fälle zurückbezahlt werden muss. Das klingt jetzt für viele unglaublich. Was, wir sollen zurückzahlen müssen, das, was die ausgegeben haben. Nein, das kann nicht sein.

Das ist aber so. Es ist so, und kann leicht erklärt werden. Die Staaten nehmen Anleihen auf. Anleihen, für die sie Zinsen bezahlen. Die Anleihen werden von allen möglichen Investoren gekauft. Besonders Anleihen, von reichen Staaten. Sie müssen auch fast keine Zinsen bezahlen. Jetzt. Jetzt ist das so, aber das könnte anders werden. Es war schon oft anders in der Geschichte unseres Landes. Es kann also wiederkommen. Nämlich, dass Zinsen plötzlich steigen. So stark ansteigen, dass die Zinsenlast unser Land erdrücken wird. Angesichts von mehr als 300 Milliarden Schulden wird klar, wenn die Zinsen auf nur 5 % steigen würden, würden wir 15 Milliarden nur für Zinsen jährlich bezahlen müssen. Das sind mehr als 10 Milliarden EUR mehr, als wir jetzt bezahlen. Bei einem Budget, das ohnehin immer im Minus ist, das heißt: „in dem immer mehr ausgegeben wird, als eingenommen wird, heißt das, dass noch mehr Schulden aufgenommen werden müssen, um auch noch die Zinsen bezahlen zu können. Sie schulden jährlich Milliarden von EURO um und machen neue Schulden, diejenigen, die für den Schuldendienst der Republik zuständig sind. Es ist ein Perpetuum Mobile. Immer mehr Schulden, die umgeschuldet werden müssen. Heißt, es müssen Investoren gefunden werden, die das Geld zur Verfügung stellen, um umschulden zu können. Das ist noch relativ leicht möglich, in unserem Land. Warum? Weil wir ein reiches Land sind, dem sie gerne Geld geben. Wir kennen aber Beispiele, was mit Ländern geschieht, die nicht mehr bezahlen können. Die nicht reich sind. Sie werden ausgeplündert. Wichtige, profitable Industrien zu Schleuderpreisen verkauft. Menschen entlassen. Das Land unter Kuratel gestellt. Heißt: „sie dürfen dann nur noch tun, was die Investoren wollen, die das Geld geben, um das Land weitermachen zu lassen.“ Das kann auch uns geschehen, wenn wir so weitermachen.

Das alles klingt jetzt sehr pessimistisch. Ja, das ist es. Ich sehe mit Sorge, dass unser Land solch einer Misswirtschaft unterzogen wird. Wir machen Schulden als ob es kein Morgen gäbe. Unsere Kinder werden nicht in der Lage sein, sie zurückzubezahlen. Sie sind da. Sie können kaum mehr das verdienen, was sie zum Leben brauchen. Die Mieten sind horrend. Die Grundstückspreise sind horrend. Die Preise für Güter des täglichen Bedarfs steigen. Die Jobs sind rar, wo viel Geld verdient werden kann.

Mir ist das alles zuwider. Zuwider zu sehen, was geschieht. Ich kann es nicht mehr sehen. Ich muss es sagen. Ich kann nicht mehr schweigen. Ich kann für mich nicht mehr verantworten, das alles zu sehen, und nichts zu tun. Ich kann es nicht mehr, und will es nicht mehr. Es ist einfach zu viel. Es ist eine Art mit Menschen umzugehen, die ich nicht akzeptieren möchte. Ich kann nicht Bücher schreiben über Führung, und dass man Menschen wertschätzend behandeln sollte, und sehe zu, was jetzt geschieht. Menschenverachtende Vorgehensweisen. Vorgehensweisen, die ich nicht tolerieren kann.

Ich bin ein Querdenker, werden sie sagen. Ja, wenn das ein Querdenker ist, der das aufzeigt, was ich aufzeige, dann bin ich das. Es ist so. Es ist so, wie ich es beschrieben habe. Ich kann es nachvollziehen, dass es so ist. Es gibt viele, die das auch schreiben. Das kümmert sie nicht, diejenigen, die das alles tun. Das ist ihnen einfach gesagt: „wurscht!“ Sie wollen es so. Sie wollen es so, und glauben, dass sie damit durchkommen.

Ich hoffe, und bete, dass es nicht so ist. Es ist nämlich so, dass man als Familienvater auch eine Verantwortung hat. Eine Verantwortung für die Kinder, die das alles ausbaden müssen. Wir können nicht zusehen, wie ihr Leben durch das Verhalten von einigen Wenigen Menschen so beeinträchtigt wird, dass es ein schlechtes Leben sein wird, das sie führen müssen. Warum? Weil das Vermögen, das aufgebaut wurde in diesem Land, durch Menschen, die Tag für Tag viel gearbeitet und gespart haben, vernichtet wird. Systematisch vernichtet wird von einigen Profiteuren, die glauben, dass sie alles tun können.

Ich kann nicht mehr zusehen. Es ist Zeit, zu zeigen, dass es notwendig ist aufzustehen. Aufzustehen, und zu sagen, was ist. Aufzustehen, und zu sagen, dass es so nicht sein kann. Ich kann das tun. Ich kann es tun, und tue es. Ich tue es, ohne Rücksicht auf mich. Ich tue es, weil ich nicht will, dass das alles geschieht, und ich nichts gesagt habe. Geschwiegen habe, weil es opportun ist, zu schweigen. Zu sitzen, und zu warten. Zu sein, ohne Verantwortung. Verantwortung dafür, dass man sagt, wenn etwas erkannt wird, das nicht in Ordnung ist. Das kann jeder tun. Auch ich. Ich will es tun.